Bäche, Flüsse und Kanäle
Ein Fluss ist ein natürlicher Wasserlauf, der seine Quelle meist im Mittelgebirgsraum hat. Eine Quelle ist die Stelle, wo unterirdische Wassermengen (Grundwasser) zu Tage treten.
Von dieser Quelle fließen kleine Bäche hangabwärts.

Im Tal sammeln sie sich zu einem Fluss. Dadurch, dass er weitere Bäche und Nebenflüsse aufnimmt, verbreitert er sich.

(c) Hgmichna, CC0, via Wikimedia Commons
Das Gebiet, aus dem der Fluss sein Wasser bekommt, nennt man Einzugsgebiet. Die Grenzlinien zu anderen Einzugsgebieten werden als Wasserscheiden (rot in der Karte) bezeichnet.

(c) Von NordNordWest – Eigenes Werk usingGeneric Mapping Tools, for re-creation, see the codeUnited States National Imagery and Mapping Agency datahttp://www.erneuerbare-energien.de/files/bilder/allgemein/image/gif/flussgebietseinheiten.gif, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15996996
Ein Kanal ist eine künstlich geschaffene Wasserstraße. Häufig verbinden sie Flüsse oder Meere miteinander. Der Nord-Ostsee-Kanal, auch kiel canal genannt, z.B. verbindet die Nordsee mit der Ostsee. Durch die von Menschen geschaffenen Wasserstraßen konnten die Schifffahrtswege verkürzt werden.

Aufgabe 1)
Recherchiere im Internet wie lang die nachfolgenden Flüsse sind. Lege dir eine Tabelle an.

Der Lauf eines Flusses am Beispiel der Elbe
Die Elbe (im Tschechischen Labe genannt) ist nach dem Rhein und der Weser der drittlängste Fluss in Deutschland. Auf fast 1000 km ist sie mit Schiffen befahrbar.
Im Riesengebirge in Tschechien hat sie ihre Quelle und mündet bei Cuxhaven in die Nordsee.
Zahlreiche Nebenflüsse münden in die Elbe. In Tschechien zum Beispiel die Moldau, in Deutschland die Saale und Havel.

(c) NordNordWest, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons
Die Quelle und der Oberlauf

(c) By Jannis Raabe – Own work, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=67675044
Ein Fluss in seinem Oberlauf ist ziemlich schmal. Er fließt aber mit großer Geschwindigkeit steil bergab. Seine hohe Erosionskraft, das heißt er reißt große Gesteinstrümmer mit, schneidet ein tiefes Tal in die Landschaft.

(c) che, CC BY-SA 2.5 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5, via Wikimedia Commons
Der Mittellauf
Mit Erreichen des Tieflandes fließt der Fluss langsamer, führt aber mehr Wasser. Er ändert öfters seinen Lauf, das nennt man mäandrieren, und verbreitert so das Tal immer weiter.

(c) Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Brandenburg, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons
Google Timelapse (Zeitrafferaufnahmen)
Hier kannst du sehen, wie sich der Lauf des Flusses im Laufe von knapp 35 Jahren mehrfach ändert (mäandriert).
Der Unterlauf und die Mündung
Je näher er der Küste kommt, desto mehr Fracht lädt der Fluss ab und bildet immer breitere Talauen. Die Sedimentausschüttung, das heißt die Ablagerung von Kiesel und Sand, kann sich fächerförmig ins Meer ausstrecken. Die Elbe mündet trichterförmig in die Nordsee. Bei anderen Flüssen entsteht ein Mündungsdelta.

(c) Ralf Roletschek, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons
Aufgabe 2)
Beantworte mithilfe eines Atlasses, der Karte oben oder eines digitalen Kartendienstes die nachfolgenden Fragen.
a) Nenne die beiden Staaten durch die die Elbe fließt, bevor sie in die Nordsee mündet.
b) Nenne die deutschen Bundesländer, die die Elbe durchfließt.
c) Nenne fünf Städte in Deutschland, die an der Elbe liegen.
d) Nenne fünf Nebenflüsse, die in die Elbe münden.
Binnenschifffahrt
Von Binnenschifffahrt spricht man, wenn Güter oder Menschen im Landesinneren auf Gewässern transportiert werden.

Schiffe sind zwar langsamer als LKWs oder der Transport auf der Schiene mit der Eisenbahn.
Der Transport per Schiff ist umweltfreundlicher und kostengünstiger, da zum Beispiel ein Tankmotorschiff die Warenmenge von 100 LKWs oder 50 Eisenbahnwaggons transportieren kann.
Der größte Binnenhafen befindet sich in Duisburg am Rhein.

(c) Von Островский Александр, Киев – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10365942
Da Kanäle und Flüsse oft in unterschiedlichen Höhen fließen, werden zur Überwindung der Höhenunterschiede Schleusen und Schiffshebewerke benötigt.

(c) Federal Waterways Engineering and Research Institute, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons
Hochwasser und Überschwemmungen
Jahrhunderthochwasser 2013
Das Hochwasser 2013 begann Ende Mai mit tagelangem Dauerregen.

(C) Central_Europe_relief_map_with_waterbodies_and_borders.png: Hans Braxmeier, cs:User:Miracetiderivative work: W!B:, GFDL http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html, via Wikimedia Commons
Der Boden konnte kein Wasser mehr speichern und es floss entsprechend an der Oberfläche ab. Der Wasserstand der Flüsse stieg schnell an, auch einige Talsperren liefen über.
In Dresden stand die Elbe mehr als 8 m hoch (rund 2 m sind normal).

(C) Dr. Bernd Gross, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons
Durch das Hochwasser fiel in einigen Ortschaften die Schule aus, Straßen und Bahnstrecken wurden beschädigt. Freiwillige, Polizei, Feuerwehr, THW und Bundeswehr halfen bundesweit beim Befüllen der Sandsäcke und Verbauen. Insgesamt verursachte das Hochwasser 2013 allein in Deutschland Schäden von fast 7 Milliarden Euro.
Doch was sind die Gründe und Ursachen, warum Flusshochwasser solche Schäden anrichten kann?
Ursache 1: Besiedelung und Versiegelung

Aufgrund der Bodenversiegelung durch menschliche Bauten (z.B. Straßen und Gebäude) kann Niederschlagswasser nicht mehr ins Grundwasser versickern. Große Wassermengen gelangen in die Kanalisation oder in Bäche und Flüsse, deren Wasserpegel steigt und dann zu Überschwemmungen führt.
Google Timelapse (Zeitrafferaufnahmen)
Hier kannst du sehen, wie die menschliche Bebauung innerhalb von knapp 35 Jahren den Boden immer mehr versiegelt.
Ursache 2: Flussbegradigungen

Damit Flüsse für die Schifffahrt und Landwirtschaft besser genutzt werden können, wurden viele Flüsse begradigt oder kanalisiert.
Die Begradigung der Flüsse hat aber zur Folge, dass die Fließgeschwindigkeit des Wassers sich erhöhte. Dadurch kann der Fluss bei Hochwasser die Wassermassen nicht mehr bewältigen und er tritt über die Ufer. Es entstehen Überschwemmungen.
Schutzmaßnahmen
Was muss gemacht werden, damit sich solche Katastrophen nicht wiederholen?
- Natürliche Flussläufe sollen erhalten bleiben!
- Flächen (Auen) werden ausgewiesen, in denen sich das Wasser bei Hochwasser ausbreiten kann, ohne dass es Schäden anrichtet!
- Dämme und Deiche werden in gefährdeten Gebieten gebaut oder erhöht!
- Talsperren werden vergrößert, um mehr Wasser aufnehmen zu können!
Aufgabe 3)
Erkläre in eigenen Worten, wieso der Mensch eigentlich selbst verantwortlich ist für die Folgen von Hochwassern/Überschwemmungen.