Ein ereignisreicher Tag in Potsdam, einem Ort reich an preußischer Geschichte, neigt sich dem Ende zu. Wir sind froh, wohlbehalten und um viele Eindrücke reicher von diesem Wandertag zurückgekehrt. Die Exkursion war nicht nur fachlich bereichernd, sondern auch ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligten. Es bot eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag und ermöglichte es uns, die historische Realität Preußens hautnah zu erleben und nicht nur in Büchern zu studieren. Das zentrale Thema des Tages war „Migration“.
Durch eine interaktive Stadtrallye konnten wir die vielfältigen Spuren von Migration in Potsdam nachvollziehen. Wir erkundeten das Holländische Viertel, besuchten die Französische Kirche und setzten uns mit der Geschichte der ehemaligen Synagoge auseinander. Das Museum Preußischer Geschichte bot zudem interessante Einblicke in die Wanderbewegungen der Slawen und Hugenotten. Selbst für uns Lehrkräfte gab es neue Erkenntnisse, wie Sprach- und Migrationsbewegungen zur Entstehung regional unterschiedlicher Begriffe wie „Flasche“ und „Buddel“ in unserem Bundesland beigetragen haben.
Die Mittagspause bot Gelegenheit zur Stärkung. Auch hier ließ sich das Thema „Migration“ augenzwinkernd aufgreifen, da moderne Verpflegungslösungen die traditionellen Speisen ersetzt haben – eine kleine „Geschmacksmigration“, die den Kindern aber offensichtlich gut bekam.
Einen direkten Bezug zu einer weiteren Form der „Migration“ stellten wir am Grab Friedrichs des Großen her, wo wir die aus Südamerika stammenden Kartoffeln in Augenschein nahmen. Die Schülerinnen und Schüler, die kurz ihre Tablets beiseitelegten, konnten dabei die Pracht von Sanssouci bewundern. Die Stadtrallye führte zu lebhaften Diskussionen, und selbst kleine Ungenauigkeiten in den Antworten, wie die Unterscheidung zwischen „Gewächshaus“ und „Gewächshäuser“ bei der Frage nach den Pflanzorten von Feigen und Wein, sorgten für nachhaltige Lerneffekte. Es wurde deutlich, wie bereits vor über 200 Jahren Orte geschaffen wurden, um Pflanzen aus südlicheren Gefilden hier heimisch zu machen – ein „weit hergeholtes“ Thema im besten Sinne, das jedoch treffend illustrierte, wie Migration in verschiedenen Kontexten stattfindet.
Auch die Neuen Kammern standen auf dem Programm. Die Schüler der Klasse 4b zeigten sich beeindruckt von den Marmorarbeiten, dem Blattgold und den Kunstsammlungen und folgten aufmerksam den Ausführungen der Museumsmitarbeiterin.
Diese Exkursion im Rahmen des Sachunterrichts war ein voller Erfolg. Für weitere Eindrücke verweisen wir gerne auf die beigefügten Bilder.

