Autor: Matthias

  • Beeindruckende Spurensuche – 13.3.2018

    Beeindruckende Spurensuche – 13.3.2018

    Die Ausstellung zum kulturellen Schaffen in der Magdeburger Kaserne und das Ghettomuseum in der ehemaligen Jungenunterkunft waren vormittags die Orte unserer Spurensuche.

    Auftragswerke der SS zu Propagandazwecken neben den Zeichnungen der Insassen, die zeigen, welche unsäglichen Leiden zu ertragen waren. Kinderzeichnungen und Kompositionen von bedeutenden Künstlern sowie Kostüme und Bühnenbilder konnten wir betrachten. Eine nachgestellte Unterkunft für 50 Personen, der Gedenkort an die getöteten Kinder, die einst das Ghetto Theresienstadt passierten sowie die vielfältigen kleinen Abteilungen im Ghettomuseum zur medizinischen Versorgung, zur Ernährung, zu den hygienischen Umständen und den unsäglichen Transporten nach Osten gaben einen allumfänglichen Einblick in das Leben und auch Sterben in Theresienstadt.

    Am Nachmittag begannen wir dann alle diese Wahrnehmungen beim Bauen unserer Mobiles zu verarbeiten und zu besprechen. Am Abend sahen wir uns eine Aufführung der Kinderoper Brundibar an. Anschließend tanzten und sangen wir zu jüdischer Musik.

    Morgen besuchen wir die Kleine Festung – ein Gefängnis!

  • Aufbruch zur Spurensuche – 12.3.2018

    Aufbruch zur Spurensuche – 12.3.2018

    Bestens vorbereitet bestiegen wir Punkt 8:00 Uhr unseren Bus nach Terezin. Nachdem die erste Gruppe vor zwei Wochen sich in Terezin, dem ehemaligen Theresienstadt, und Prag mit der jüdischen Geschichte in der Zeit des deutschen Faschismus auseinandersetzen konnte, war es nun soweit und wir starteten zu unserem WORKCAMP.

    An der Magdeburger Kaserne, unserer Unterkunft, angekommen, wurde eingecheckt und zu Mittag gegessen. Nele und Kim, unsere Partner von der Aktion Sühnezeichen führten uns dann auf dem Dachboden in den Plan der Woche ein. Anschließend begann die große Stadtführung durch das ehemalige Ghetto. Der Dauerregen gab der Stadt eine gewisse mystische Atmosphäre. Nach gut zwei Stunden musste heißer Tee uns aufwärmen.

    Der Tag endete mit der Tagesreflexion und Musik. Insgesamt sind wir gespannt auf das, was wir an den nächsten Tagen an Erkenntnissen gewinnen werden.

  • Zeitzeugentreffen in Prag am 01.03.2018 – Donnerstag

    Zeitzeugentreffen in Prag am 01.03.2018 – Donnerstag

    Als Höhepunkt des WORKCAMPs treffen wir im Stadtteil Josefov von Prag, dem jüdischen Viertel, eine Zeitzeugin. Evelina Merová wurde am 25. Dezember 1930 als Evelina (Eva) Landová in Prag geboren. Sie war acht Jahre alt, als mit dem Einmarsch der Deutschen in Prag am 15. März 1939 ihr Leben aus der Bahn geriet. Im Juli 1942 wurde sie ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort lebte sie bis zum Dezember 1943 im Zimmer 28, L 410, Theresienstadt. Sie gehört zu dem Kreis der Überlebenden von Zimmer 28, deren Geschichte mit dem Buch und der Ausstellung „Die Mädchen von Zimmer 28“ international bekannt wurde. Mit ruhigen Worten schilderte sie ihr Erleben über die Stationen Auschwitz, Stutthof bis Leningrad und zurück nach Prag. Dabei folgten die Zuhörer und Zuhörerinnen aufmerksam und wandten sich auch mit Fragen an die beeindruckende Gesprächspartnerin. Zum Abschluss sang ihr die Gruppe das Finale aus der Kinderoper Brundibar vor, was Frau Merová sehr freute.

    Zuvor führte uns Frau Eva Kuzelova in das jüdische Prag ein. Dabei besuchten wir den alten jüdischen Friedhof sowie fünf Synagogen, welche zum Teil Gedenkstätte sind oder Museum oder in denen noch jüdisches religiöses Leben praktiziert wird.

    Abgerundet wurde der Tag durch eine Stadtwanderung von der Prager Burg über die Karlsbrücke und den Wenzelsplatz zum Hauptbahnhof. Damit erhielten alle auch einen Einblick in das moderne Leben der tschechischen Hauptstadt.

    Damit endet unser WORKCAMP und am Freitag treten wir die Heimreise an.

  • Besuch der Kleinen Festung und jüdischer Friedhof am 28.02.2018 – Mittwoch

    Besuch der Kleinen Festung und jüdischer Friedhof am 28.02.2018 – Mittwoch

    Auch Terezin wird von einer Kältewelle fest im Griff gehalten. Wie ganz Nordosteuropa. Deshalb war der heutige Tag eine doppelte Herausforderung für uns. Zum einen klimatisch, also warm anziehen und zum anderen mental. Denn das ehemalige Gefängnis der Prager Gestapo zeigt die übelsten Spielarten von Menschenrechtsverletzungen, die man sich vorstellen kann. Einzelzellen, Dunkelzellen Großraumzellen für 90 Häftlinge, Massenzellen für mehr als 500 Gefangene und die furchtbare Judenzelle. Alles Orte, die man niemanden wünscht je erleben zu müssen. Schlimmste sanitäre Umstände, keine funktionierende Heizung und ständige Schikanen führten zu Krankheiten mit Todesfolge. Die Kleine Festung ist eine Mahnung und Aufforderung zugleich, dass menschenfeindliche Systeme keine Anerkennung oder Duldung erfahren dürfen.

    Anschließend gingen wir an die Eger. An den Ort, wo 22.000 Urnen mit der Asche von in Theresienstadt verstorbenen Insassen in den Fluss geschüttet wurden. Hier befindet sich eine kleine Erinnerungsstätte. Nachmittags führte unser Weg zum Jüdischen Friedhof von Theresienstadt. Er trägt heute den Charakter einer Gedenkstätte.

    Nach diesen emotionalen Eindrücken arbeiteten wir nachmittags wieder an unseren Exponaten. Mit der Entscheidung für einen „Koffer der Erinnerungen“ haben wir im Kunstunterricht eine gute Vorarbeit geleistet.

    Der Tag endete mit einen Workshop mit Kim und Nele zum allgegenwärtigen Antisemitismus.

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