Am Mittwoch brachen wir bei minus 5 Grad Celsius um 9.00 Uhr auf zur Besichtigung der Kleinen Festung. Die Kleine Festung diente seit ihrer Fertigstellung den Herrschenden als Gefängnis. Berühmtester Häftling ist der Attentäter von Sarajewo, der hier seine Haftstrafe antreten musste. Mit Machtübernahme der Faschisten in Böhmen und Mähren wurde sie zum Gefängnis der Prager Gestapo.  So waren es überwiegend politisch Verfolgte, die hier interniert waren. Aber etwa 10 % der Häftlinge waren Juden. Diese Gefangenen wurden besonders unmenschlich behandelt und speziell in einer furchtbaren Zelle eingesperrt. Das alles erfuhren wir im Rahmen einer interessanten Führung. Dabei sahen wir alle Höfe, die Massen- und Einzelzellen und andere Einrichtungen des Gefängnisses.

Zum Abschluss sahen wir im alten Kino vor Ort Auszüge aus dem Propagandafilm der Nazi`s über Theresienstadt. Die filmischen Umschnitte zwischen der Propaganda und dem wahren Leben im Ghetto gingen uns emotional sehr nahe.

Anschließend wanderten wir zum jüdischen Friedhof mit dem Krematorium, besuchten das Kolumbarium und legten am Denkmal für die jüdischen Kinder einen persönlichen Stein zur Erinnerung ab.

Um 12.30 Uhr, nach dreieinhalb Stunden beendeten wir unsere Exkursion. Wir waren alle mächtig durchgefroren und waren froh, dass wir im warmen Raum zu Mittag essen konnten.

Nachmittags arbeiteten wir wieder an unseren Leporellos. Die Tagesreflexion fand diesmal auf dem großen Dachboden der Magdeburger Kaserne statt. Anschließend bereiteten uns Anna und Katharina auf das morgige Zeitzeugengespräch vor. Denn morgen fahren wir nach Prag!

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